Nachhaltige und gerechte Energiegewinnung – auf dem Weg zur 2000 Watt Gesellschaft

Energieexperte Sebastian Frenzel beim Vortrag

Kann man gut und trotzdem umweltfreundlich leben? Wie müssen wir mit Energie umgehen und welche Art von Energieerzeugung brauchen wir, damit wir nicht auf Kosten künftiger Generationen leben? Diese Fragen wurden bei der Plattformveranstaltung „Nachhaltige und gerechte Energiegewinnung – auf dem Weg zur 2000 Watt Gesellschaft“ von den Referenten Sebastian Frenzel (Energieexperte) und Isabelle Horvath (Amt für Stadtplanung und Umwelt) beantwortet und zusammen mit den Teilnehmern diskutiert. Judith Wehr (Greentours, Naturschule Konstanz) leitete durch den Abend.

Zunächst stellte Sebastian Frenzel das energiepolitische Modell, das hinter der 2000 Watt Gesellschaft steckt, vor und berichtete anschließend über eine Pilotgemeinde. Anstoß für die Entwicklung des Modells „die 2000 Watt Gesellschaft“ ist der überaus hohe Energieverbrauch in Westeuropa. Während der jährliche Energieverbrauch weltweit bei heute 17´500 Kilowattstunden pro Person liegt, das heißt, dass jede Sekunde eines jeden Tages eine Dauerleistung von 2000 Watt zur Verfügung gestellt werden muss, so  beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch in Westeuropa mehr als das Dreifache davon. Ziel der 2000 Watt Gesellschaft ist es, mittels einer verbesserten Energieeffizienz, einer konsequenten Nutzung von erneuerbaren Energien sowie einer nachhaltigen und genügsamen Lebensweise den eigenen Energieverbrauch auf 2000 Watt zu reduzieren und so die Energiereserven der Welt zu schonen.
Die Pilotgemeinde Hohentannen aus der Schweiz  hat sich vor einigen Jahren dazu entschlossen, eine 2000 Watt Gemeinde zu werden. Sebastian Frenzel informierte anhand dieses Beispiels über Umsetzungsmaßnahmen, den momentanen Entwicklungsstand aber auch über Probleme und Herausforderungen. Im Anschluss an seinen Vortrag stellte Isabelle Horvath das Projekt „die ZukunftsWerkStadt – Konstanzer schaffen Klima“ und hier insbesondere das Teilprojekt Nachhaltigkeit im Selbstversuch vor.  Darüber hinaus informierte sie über das aktuelle Projekt „wir leben 2000 Watt“, eine Initiative von 10 Städten rund um den Bodensee. Während des Abends waren aber auch die Teilnehmer gefordert. Es wurde diskutiert, ob ein nachhaltiger Lebensstil etwas mit Verzicht zu tun hat und wie hier ein Umdenken eingeleitet werden kann. Darüber hinaus ging es auch darum, welche Rolle die Stadt Konstanz, die Naturschule und letztlich wir alle einnehmen sollten, um das Interesse und die Begeisterung für einen umweltfreundlichen Lebensstil in unserm Umfeld zu wecken.