Lebensmittelverschwendung

Druckstellen an Früchten, gerade überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum: für viele Deutsche ist dies schon ein Grund, Lebensmittel wegzuschmeißen. 81,6 kg Lebensmittel werfen wir im Durchschnitt jährlich weg. Die Hälfte davon wäre vermeidbar.  Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Stuttgart, die im Auftrag vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 2012 erstellt wurde. Insgesamt werden jährlich knapp 11 Millionen Tonnen Lebensmittel als Abfall entsorgt. Laut der Studie stammen 61 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel stammen aus Privathaushalten, jeweils rund 17 Prozent entfallen auf Großverbraucher – etwa Gaststätten, Schulen und Kantinen – sowie auf die Industrie. Die übrigen 5 Prozent fallen im Einzelhandel an. Privathaushalte werfen größtenteils noch genießbare Lebensmittel weg; in Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass bis zu 21,6 Milliarden Euro, die in der Mülltonne landen. Pro Kopf der Bevölkerung entspricht das einer Summe von 235 Euro pro Jahr. Wenn wir bedenken, dass zur selben Zeit Millionen von Menschen auf der Welt hungern, sind diese Zahlen absolut schockierend.

Hier einige Tipps für einen maßvollen Umgang mit Lebensmitteln:

Einkaufszettel machen

Plane deine Mahlzeiten! Ein Einkaufszettel hilft, gezielt einzukaufen und Schnäppchen und Verlockungen im Supermarkt zu widerstehen. Überlege, wie du bereits vorhandene Lebensmittel noch verwenden kannst. Großpackungen sind nur dann günstiger als kleine, wenn man sie aufbraucht. Oft landen Reste aus XL-Packungen im Müll.
Vermeide es auch, hungrig einkaufen zu gehen, so spart man sich auch teure Lustkäufe.

Richtige Lagerung der Lebensmittel

Achte darauf, ob Lebensmittel kühl oder dunkel gelagert werden müssen. Am besten, du nutzt die Kältezonen des Kühlschranks: Fleisch und Wurst kommen – in dicht schließende Gefäße verpackt – an den kältesten Platz: auf die Glasplatte über dem Gemüsefach nahe der Rückwand. Gemüse und Obst, außer kältempfindliche Sorten, bleiben im Gemüsefach länger frisch. Frisch gekaufte und länger haltbare Lebensmittel kommen am besten nach hinten in den Kühlschrank, angebrochene Lebensmittel und das, was rasch verbraucht werden muss nach vorne. So behältst du den Überblick.

=> Tipp: Gemüse und Obst in gut verschlossenen Gefäßen oder Tüten, in die man vorher Löcher geschnitten hat, aufbewahren, dann halten sie länger frisch.

Reste verwerten

Eine Tomate, eine angebrochene saure Sahne, Nudeln, einen halben Kohlrabi…was jetzt?? Sei kreativ, denn man kann mit vielen Resten noch ein tolles Menü zaubern. Auf den folgenden Internetseiten findest du für deine Reste noch die passenden Rezepte:

Zu gut für die Tonne

Die Umweltberatung

Haltbar oder nicht?

Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht, dass die Lebensmittel ungenießbar sind. Stattdessen ist es eine Empfehlung des Herstellers, das Produkt in dieser Frist aufzubrauchen. Der Hersteller garantiert bis dahin die besonderen Produkteigenschaften. Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, mache am besten den Riech- und Schmecktest und entscheide dann, ob es weggeworfen werden muss oder nicht. Im Gegensatz zum Mindeshaltbarkeitsdatum ist es ratsam, Produkte mit einem Verbrauchsdatum wie zum Beispiel Hackfleisch nach dessen Ablauf nicht mehr zu verzehren.

Die Portion macht´s

Gewöhne dich daran, kleine Portionen zu servieren, denn nachschöpfen kann man immer noch. Insbesondere bei Gästen und Kindern weiß man nicht, ob man deren Geschmack trifft und wie viel sie essen. Reste im Topf lassen sich leicht weiterverwenden, Reste vom Teller aus hygienischen Gründen eher nicht.